HOCHSCHULEN
Keimzellen für innovative Start-ups

Es gibt viel zu tun: Digitalisierung, Klimaschutz und Mobilitätswende sind nur einige der Themen, die Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. Gefragt sind daher innovative Ideen, Technologien und Fachleute. Also genau das, was Hochschulen auszeichnet. Mehr noch: Als Keimzellen für junge Unternehmen tragen sie dazu bei, dass sich Wissen und Technik in der Praxis entfalten und als Problemlöser beweisen können.

Hochschulen als Quelle von Gründungen nachhaltig stärken – das ist das Ziel der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und Energie  hat daher die Förderinitiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ (ESC) ins Leben gerufen und stellt für die Einrichtung der Exzellenz Start-up Center an sechs Universitäten sowie ergänzende Einzelprojekte circa 150 Millionen Euro bis Ende 2024 zur Verfügung.

Neben NRW hat sich auch der Bund auf die Fahnen geschrieben, die Zahl innovativer Gründungen aus Hochschulen zu erhöhen. Dabei haben sich nicht zuletzt diejenigen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen einen Namen gemacht, die sich 2018 bei dem Wettbewerb EXIST-Potentiale des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie [jetzt: Wirtschaft und Klimaschutz] (BMWi) durchgesetzt haben. 25 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen erhalten bis 2024 eine Förderung durch das BMWi. Weitere acht Hochschulen für angewandte Wissenschaften waren bei der Förderinitiative „StartUpLab@FH“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich.

Förderung zeigt Wirkung

Eine landesweite Befragung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e. V. zeigt: Die Förderung von Gründungen aus Hochschulen durch Bund und Land wirkt.

Die Befragung wurde 2021 (Bezugsjahr 2020) durchgeführt. Von den 63 angeschriebenen Hochschulen haben 44 geantwortet. Darunter sind alle staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie Universitäten des Landes NRW.

Die Studie hat gründungsrelevante Daten der Hochschulen für die Jahre 2017 und 2020 erhoben und vergleichend ausgewertet. Demnach ist die Entwicklung der Gründungsförderung an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen seit 2017 in allen abgefragten Bereichen positiv und zeigt beeindruckende Erfolge auf.

Bemerkenswert ist vor allem, dass die Zahl der Gründungen aus Hochschulen von 205 im Jahr 2017 auf 475 im Jahr 2020 gestiegen ist. Das ist eine Zunahme von fast 132 Prozent. Bezogen auf die Anzahl der Studierenden sind es nun 8,3 Gründungen je 10.000 Studierenden im Vergleich zu 4,1 im Jahr 2017.

Neben den Ergebnissen des Stifterverbandes zeigt auch ein bundesweiter Vergleich des Bundesverbandes Deutsche Startups e. V., dass die umfangreiche Förderung durch Bund und Land gerade auch in Nordrhein-Westfalen Früchte trägt. Beim bundesweiten Ranking der Top-10-Gründungshochschulen2 belegt die RWTH Aachen den ersten Platz. Sie bildet demnach die meisten Gründerinnen und Gründer aus. Eine weitere Hochschule aus Nordrhein-Westfalen, die es ebenfalls unter die Top 10 geschafft hat, ist die Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Sie liegt immerhin an sechster Stelle.

Voraussetzung für diese erfreuliche Entwicklung ist eine akademische Gründungskultur, die in den vergangenen Jahren an immer mehr Hochschulen Einzug gehalten hat, unter deren Dach effektive Strukturen zur Förderung von Gründungen geschaffen wurden. So haben in Nordrhein-Westfalen fast alle Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften

  • das Thema Gründung/Entrepreneurship einem Mitglied der Hochschulleitung zugeordnet (90,9 Prozent) und
  • eine zentrale Koordinierungsstelle für das Thema geschaffen (84,8 Prozent).

 Insgesamt wurden

  • 27 Professuren und Lehrstühle im Themenfeld Entrepreneurship und Gründungen seit 2017 zusätzlich an den teilnehmenden Hochschulen geschaffen,
  • 9,5 Prozent mehr Gründungsbeauftragte an den Fakultäten/Fachbereichen angestellt im Vergleich zum Jahr 2017,
  • das Personal in der Gründungsförderung um 273,6 Prozent vergrößert. Dies entspricht einem Anstieg von 72 auf 269 Vollzeit-Äquivalenten. Vollzeit-Äquivalente geben an, wie viele Vollzeitstellen sich rechnerisch bei einer gemischten Personalbelegung mit Teilzeitbeschäftigten ergeben,
  • im Jahr 2020 wurden 1.368 Veranstaltungen mit Bezug zum Gründungsthema durchgeführt, 382 mehr als in 2017.

Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V.: Gründungsförderung in NRW – Befragung 2021 (Bezugsjahr 2020), Berlin, 2021 (unveröffentlichter Bericht im Auftrag des Forschungszentrums Jülich und des MWIDE NRW) 

Tipp:

Lesen Sie mehr dazu in der Broschüre „Hochschulen in Nordrhein-Westfalen: Keimzellen für innovative Start-ups“ (PDF, 7 MB)

Stand: November 2021