23.05.2023 Event/Wettbewerb, NRW

Rückblick: Kongress „Exzellenz Start-up Center.NRW – Status Quo und Perspektiven“

Es kommt nicht oft vor, dass führende Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen zusammenkommen, um sich über das Thema Gründungsförderung auszutauschen. Doch mit rund 150 Besucherinnen und Besucher war der Kongress „Exzellenz Start-up Center.NRW – Status Quo und Perspektiven“ schon allein in dieser Hinsicht ein voller Erfolg. Eingeladen hatte der Projektträger Jülich im Namen des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, begrüßt die Kongress-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer.
© Projektträger Jülich

Audiobeitrag: ESC-Kongress Düsseldorf 2023

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Manuskript zum Audiobeitrag

Vertreterinnen und Vertreter der Leitungsebenen, der Fakultäten und Fachbereiche, der hochschuleigenen Gründungszentren sowie Interessierte aus dem Gründungs-Ökosystem NRW waren der Einladung gefolgt und kamen am 22. Mai 2023 in das Gebäude der ehemaligen Seifenfabrik Dr. Thompson’s in Düsseldorf. Sie alle wollten wissen, was sich seit Beginn der Initiative Exzellenz Start-up Center.NRW getan hat. Insbesondere an den sechs geförderten Exzellenz Start-up Centern (ESC) der RWTH Aachen, der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität Paderborn und der Universität zu Köln. Die ESC werden von 2019 bis 2024 mit insgesamt 116 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus waren neun weitere Universitäten und Initiativen auf dem Kongress vertreten. Sie setzen ergänzende oder spezifische Vorhaben im Rahmen der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ um.

Förderung hat sich bewährt: Gründungszahlen verzeichnen enormen Anstieg
Ziel der Landesförderung ist es, die Gründungsunterstützung und Gründungskultur in Forschung, Lehre, Transfer und Verwaltung nachhaltig zu verankern, um damit den Nährboden für wissensbasierte und innovative Start-ups zu schaffen. Offensichtlich wurde die Zielgerade erreicht. So ist allein an den sechs ausgewählten Hochschulen die Zahl der betreuten, aber noch nicht realisierten Gründungsvorhaben von 262 im Jahr 2019 auf 840 in 2022 gestiegen. Die tatsächlichen Gründungen haben von 129 im Jahr 2019 auf 185 in 2022 zugenommen. Und im bundesweiten Gründungsradar des Stifterverbandes haben es die sechs Exzellenz Start-up Center-Universitäten innerhalb von nur drei Jahren unter die TOP 16 geschafft.  

„Das Thema ist an den Hochschulen angekommen!“: Sechs ESC ziehen erfolgreiche Bilanz
Gleich zu Beginn der Veranstaltung machte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, in ihrer Begrüßungsrede daher deutlich, „dass die Hochschulen als Quelle von Gründungen ein Ort sind, der uns auszeichnet als moderne Wissensgesellschaft, dass der Wandel hin zu gründungsaffinen Hochschulen nicht nur angestoßen wurde, sondern sich verstetigt: Das stärkt im Gesamten unser Start-up-Ökosystem in Nordrhein-Westfalen.“

Bühnengespräch mit den Rektorinnen und Rektoren der geförderten Universitäten und Ministerin Mona Neubaur.
© Projektträger Jülich

In jeweils fünf-minütigen Pitches zogen die sechs Rektorinnen und Rektoren anschließend eine Bilanz der geförderten Exzellenz Start-up Center an ihren Universitäten. Dabei brachte es Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der Technischen Universität Dortmund, auf den Punkt: „Die Förderinitiative Exzellenz Start-up Center.NRW ist ein regelrechter Booster für Gründungen aus Hochschulen.“ An der TU Dortmund wird das Centrum für Entrepreneurship & Transfer über die ESC-Initiative des Landes gefördert. Prof. Dr. Bettina Rockenbach, Prorektorin für Forschung und Innovation an der Universität Köln, hob hervor, dass heute in allen Fakultäten über das Thema Unternehmensgründungen ganz selbstverständlich gesprochen werde. Dies sei ein großer Erfolg, der darauf zurückzuführen sei, dass das Gateway Exzellenz Start-up Center bereits unter den jüngeren Studierenden das Interesse für das Thema geweckt habe. Apropos Fakultäten: Die seien inzwischen vom Mehrwert der Gründungsförderung überzeugt, freute sich Prof. Dr. Günther Meschke, Mitglied des Rektorats der Ruhr-Universität Bochum und Prorektor für Forschung und Transfer. „Das Thema ist an den Hochschulen angekommen!“ Dabei konnte das WORLDFACTORY Start-up Center (WSC) dank der ESC-Förderung wichtige Pflöcke einschlagen. „Über Gründungen wird geredet!“, stellte auch Prof. Dr. JohannesWessels, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, fest. Deren REACH-EUREGIO START-UP CENTER sticht insbesondere durch die enge Kooperation mit Gründungsakteurinnen und -akteuren in den Niederlanden hervor.

Dass man beim Thema Gründung nicht nur die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften im Blick haben sollte, sondern auch die Kultur- und Geisteswissenschaften, betont Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn. Dort verzeichnet das Exzellenz Start-up Center Ostwestfalen-Lippe nicht nur einen hohen Anteil technischer, sondern auch nicht-technischer, aber durchaus innovativer Gründungsvorhaben.

Und nicht zuletzt: die RWTH Aachen. DIe Hochschule gehört bundesweit zu den gründungsstärksten Hochschulen. Das dürfte spätestens seit der Veröffentlichung des Start-up Monitors 2002 Bundesverbandes Deutsche Startups bekannt sein. „Allein im Jahr 2022 wurden 89 Start-ups aus der Hochschule heraus gegründet“, berichtet Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen. Die Weichen dafür hat nicht zuletzt der Collective Incubator gestellt. Das Herzstück der ESC-Förderung an der RWTH Aachen richtet sich mit seinem niedrigschwelligen Angebot an gründungsinteressierte Studierende.

Wer sich ein Bild von der konkreten Arbeit der sechs Exzellenz Start-up Center sowie den neun weiteren Universitäten und Initiativen machen wollte, hatte dazu in der Posterausstellung ausgiebig Gelegenheit. So nutzten denn auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich intensiv mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Start-up-Center und Initiativen auszutauschen.

Hochschulen sichern dauerhafte Gründungsunterstützung zu
Im abschließenden Bühnengespräch zeigte sich Wirtschaftsministerin Mona Neubaur beeindruckt von der Ernsthaftigkeit, mit der die sechs Universitäten zusichern, ihre Gründungsförderung zu verstetigen: „Es ist zusätzliches Personal für Ideenerschließung und Coaching zugesagt, die gründungsaffine Besetzung von Professuren, Makerspaces für die Prototypentwicklung oder Gründungszentren auf dem Campi. Ein Beispiel: Die RWTH Aachen hat allein 3,9 Millionen Euro pro Jahr für die Gründungsunterstützung zugesichert. Das ist das Signal, das von Hochschulen an einem starken Innovations- und Industriestandort ausgehen muss.“